Um Produkte und Waren erzeugen und transportieren zu können, müssen Rohstoffe eingesetzt werden. Diese werden aus Pflanzen gewonnen oder aus der Erde als Bodenschätze gefördert und stehen uns nicht in beliebig großen Mengen zur Verfügung. Auch Wasser und Energie sind in allen Herstellungsprozessen und beim Transport unverzichtbar. Ein nachhaltiger Konsum ist daher entscheidend, um Umwelt und Klima zu schützen sowie langfristig eine hohe Lebensqualität zu erhalten.
2015 haben die Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen 17 globale Nachhaltigkeitsziele – Sustainable Development Goals, kurz SDG – verabschiedet. Sie sollen ein gutes Leben für alle im Rahmen der planetarischen Grenzen ermöglichen. Neben dem Pariser Klimaschutzabkommen geben die SDG-Nachhaltigkeitsziele eine wesentliche internationale Orientierung für den Schutz der Erde mit ihrer wachsenden Weltbevölkerung. Durch das SDG 12 zum Beispiel sollen nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sichergestellt werden.
Baden-Württemberg verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie und eine Ressourceneffizienzstrategie, um Ressourcen besser und effizienter zu nutzen. Ein Ziel lautet, die Ressourcenproduktivität durch Ressourceneffizienztechnologien zu erhöhen.
Ökologischer Fußabdruck – Zeuge unseres Konsums
Wie wir leben, was wir kaufen und was wir essen ist Abbild unseres Lebensstils. Der Preis für unsere Art zu wirtschaften und zu leben ist insbesondere in industrialisierten Staaten sehr hoch. Jahr für Jahr verbrauchen wir mehr Ressourcen als die Erde aus eigener Kraft erneuern kann.
Laut einer Studie des World Wide Fund For Nature (WWF) bräuchten wir mit unserem derzeitigen Lebensstil in Deutschland drei Erden, um unseren Flächenbedarf zu decken. Das ist die Fläche, die wir für Energie und Rohstoffe zur Herstellung von Produkten benötigen. Nur stehen uns drei Erden nicht zur Verfügung. Das bedeutet, wir leben über die planetaren Grenzen hinaus auf viel zu großem ökologischen Fuß.
Ein Grund dafür ist, dass wir mit den erzeugten Produkten oft nicht sonderlich achtsam umgehen. Wegwerfprodukte und eine kurze Produktlebenszeit lassen die Abfallmengen wachsen. Oft ist eine Wiederverwendung etwa durch Reparatur möglich. Ohne ein Wiederaufbereiten (Recycling) gehen die in den Produkten enthaltenen Rohstoffe unwiderruflich verloren. Abhilfe kann hier die Kreislaufwirtschaft schaffen. Mit ihr sollen zirkulierende Stoffströme entstehen, was Ressourcen schont und dafür Sorge trägt, dass weniger Rohstoffe zur Herstellung von Waren benötigt werden. Neben Effizienz und Konsistenz brauchen wir Ansätze, die den Ressourcenverbrauch insgesamt verringern (Suffizienz).