Green IT

Klima schützen 15.08.2023

Green IT: Nachhaltig unterwegs in der digitalen Welt

Die digitale Transformation hat unser Leben revolutioniert und bietet zahlreiche Möglichkeiten in fast allen Lebensbereichen. Doch der technologische Fortschritt bringt auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf unser Klima.


Definition Green IT – Was versteht man eigentlich darunter?

Green IT, auch als Green Information Technology oder Green Computing bekannt, zielt darauf ab, umweltfreundliche und nachhaltige Praktiken im Bereich der Informationstechnologie zu fördern. Ziel ist es, die zu steigern, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren, Abwärme zu nutzen und den CO₂-Ausstoß durch den Einsatz von IT-Geräten und -Infrastruktur zu verringern.

Nachhaltiger Umgang mit IT-Geräten: Anschaffung und Nutzung

Green IT kann bereits mit kleinen Schritten vorangetrieben werden, indem wir unseren IT-Gerätepark zu Hause und im Arbeitsalltag übersichtlich halten, die Nutzungsdauer der Geräte maximieren und digitales Arbeiten fördern. Die Nutzung digitaler Tools wie Videokonferenzen, E-Learning oder Screen-Sharing ermöglicht es uns im Arbeitsalltag, Pendelverkehr und Dienstreisen zu minimieren und dadurch den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Arbeitgebende sollten daher digitales Arbeiten im Homeoffice aktiv unterstützen.

Beim Kauf oder Leasing neuer Geräte sollten wir darauf achten, umweltfreundliche und energieeffiziente Geräte mit Gütezeichen wie "TCO certified" oder dem "Blauen Engel" zu wählen.

Außerdem können wir die Umwelt schonen, indem wir nicht jedes Jahr das neueste Modell kaufen. Smartphones und Laptops können mehrere Jahre lang effizient genutzt werden, bevor ein Neukauf nötig wird.

Auf der Internetseite des Umweltministeriums Baden-Württembergs finden Sie Maßnahmen, um am Arbeitsplatz in den Bereichen Beschaffung, Nutzung und Wiederverwertung Energie und Ressourcen einzusparen.

Der Energiebedarf in Rechenzentren nimmt weiter zu 

In Rechenzentren, die für den Betrieb von Servern, Speichersystemen und anderen IT-Infrastrukturen verantwortlich sind, spielt eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2021 verbrauchten sie in Deutschland 17 Milliarden Kilowattstunden Strom – das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieses Wachstum ist auf die zunehmende Digitalisierung in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen zurückzuführen. Um den Energieverbrauch nicht zu stark ansteigen zu lassen, sind effizient programmierte Software, optimal ausgelastete Server, eine effiziente Kühlung der Serverräume und die Nutzung der anfallenden Abwärme entscheidend. Gleichzeitig sollten wir auch bei cloud-basierten Dienstleistungen auf eine angepasste Nutzung achten. Das Streaming von Filmen und Videos sollte lieber im Festnetz (LAN/W-LAN) und nicht unterwegs im Mobilfunknetz erfolgen, das spart Energie. Denn jeder Beitrag zur Einsparung von Energie ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Reparatur, Weiterverwendung und Entsorgung von IT-Geräten 

Gehen elektronische Geräte kaputt, können wir zuerst versuchen sie reparieren zu lassen, statt sofort ein neues Gerät zu kaufen. Reparaturinitiativen und -dienstleistungen helfen dabei, diese Geräte vor der vorzeitigen Entsorgung zu bewahren. Auch ein Update auf ein aktuelles und sicheres Betriebssystem kann, wenn es technisch möglich ist, eine längere Nutzung unterstützen.

Die Entsorgung von Elektroschrott ist in vielen Ländern ein drängendes Problem, da dort die Geräte nicht ordnungsgemäß recycelt werden. Wir alle können einen Beitrag leisten, indem wir Geräte in Sammelstellen abgeben oder an Recyclingprogrammen teilnehmen, wie beispielsweise der "Handy-Aktion" der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg.

Durch die Nutzung von refurbished (generalüberholten) Geräten anstelle des Kaufs neuer Geräte können wir zusätzlich aktiv zur Verringerung von Elektronikschrott beitragen.

Landesstrategie Green IT

Die Landesregierung von Baden-Württemberg erkannte bereits früh die ökologischen Herausforderungen der Digitalisierung und beschloss 2014 die Landesstrategie Green IT. Diese zielt darauf ab, trotz zunehmender Digitalisierung Energie und Ressourcen in der landeseigenen IT einzusparen. Besonders im Fokus stehen Serverräume und Rechenzentren der Landesverwaltung, Universitäten und Hochschulen, da sie etwa 75 Prozent des IT-Stromverbrauchs ausmachen.

Die Landes-IT soll auch bei Beschaffung, Betrieb und Entsorgung nachhaltiger gestaltet werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Digitalisierung für den Klimaschutz 

Die Digitalisierung ermöglicht in vielen Bereichen Energie- und Ressourceneinsparungen. Digitale Kommunikationswege reduzieren beispielsweise den Papierverbrauch. Zudem werden unter anderem durch digitale Aufzeichnungen komplexe Prozesse transparenter dargestellt, wodurch Effizienzpotenziale beim Rohstoffabbau, Transport und in der Produktion sichtbar werden. Die Nutzung der Potenziale von Digitalisierung und Green IT befähigt uns, gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt und einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.


Weitere Themen