Klimaschutz im Gebäudesektor

Gebäude 22.03.2023

Gebäudesektor auf dem Weg zur Klimaneutralität 

Wohn- und Nichtwohngebäude wie Büros, Schulen und Krankenhäuser gehören zu den größten Verursachern von CO2-Emissionen und spielen somit eine entscheidende Rolle im Klimaschutz.


Die Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudebereich ist von enormer Bedeutung, da dieser für etwa 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich ist. Bis zum Jahr 2040 will Baden-Württemberg netto-klimaneutral sein; bis 2030 sollen die um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Der Gebäudesektor muss laut Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg bis 2030 49 Prozent der Treibhausgas-Mengen einsparen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, müssen umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise die Einsparung von Energie durch energetische Sanierung oder die Nutzung erneuerbarer Energien.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Seit November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz für alle Gebäude, die beheizt oder klimatisiert werden. In Deutschland ist das GEG ein wichtiges Instrument, um den Gebäudesektor klimafreundlicher zu gestalten. Es legt Anforderungen an die von Gebäuden fest und setzt Grenzwerte für den und den Wärmeschutz. Ab 2024 ist eine Novelle des GEG geplant, die eine Verpflichtung zur Nutzung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien beim Einbau von neuen Heizungen vorsieht. Wie der Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudebereich durch verschiedene Förderprogramme unterstützt wird, erfahren Sie hier.

Energetische Sanierung: Maßnahmen zur Energieeffizienz und Kosteneinsparung im Gebäudebestand

Eine energetische Sanierung von Gebäuden umfasst im Idealfall nicht nur die Dämmung eines Gebäudes oder gut isolierte Fenster, sondern auch die Nutzung erneuerbarer Energien und effizienter Anlagentechnik.

Insbesondere sollte die Sanierung von Bestandsgebäuden vorangetrieben werden, da in ihnen die größten Energiesparpotentiale stecken. Dafür gibt es vielversprechende Ansätze. Beispielsweise können Wärmepumpen schon in teilsanierten Bestandsgebäuden effizient eingesetzt werden, wie es im Feldtest des Fraunhofer ISE untersucht wurde. Auch der Ausbau von Wärmenetzen wird gefördert und soll dazu beitragen, den Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor zu erhöhen.

Mehr über effiziente und nachhaltige Heizungsalternativen und das Erneuerbare-Wärme-Gesetz () des Landes lesen Sie in diesem Artikel.

Eine einfache Maßnahme zur Energieeinsparung bei Bestandsgebäuden ist der hydraulische Abgleich, bei dem die Heizungsbestandteile aufeinander abgestimmt werden. Durch diese Maßnahme kann der Energieverbrauch um bis zu 10 Prozent gesenkt werden. Auch hierfür gibt es verschiedene Förderprogramme und Anreize. Mehr dazu lesen Sie hier.

Energieberatung: So lassen Sie sich vom Profi helfen

Um die energetische Sanierung voranzutreiben, gibt es verschiedene Maßnahmen, wie die Energieberatung durch Energieberaterinnen und -berater oder regionale Energieagenturen und Landesförderprogramme. Eine Energieberatung zeigt Eigentümerinnen und Eigentümern von Gebäuden, an welcher Stelle wie viel Energie verbraucht wird und wo Einsparpotentiale versteckt sind. Zudem bietet sie eine objektive, von Herstellern unabhängige Grundlage, um sich für Investitionen in Energieeinsparmaßnahmen zu entscheiden.
Dieser Film zeigt Ihnen alles Wissenswerte zum Thema.

Neubau und Smart Building 

Neben der Sanierung von Bestandsgebäuden spielt auch der Neubau eine wichtige Rolle im Klimaschutz. Bei Neubauten sollte auf eine hohe und den Einsatz erneuerbarer Energien geachtet werden. Zum Beispiel mit Photovoltaikanlagen auf Dächern, die sowohl bei Neubauten als auch bei Dachsanierungen verpflichtend vorgeschrieben sind. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Eine weitere Möglichkeit, um den Klimaschutz im Gebäudebereich zu verbessern, ist die Nutzung von Smart Building und Smart Quartieren. Diese beiden Konzepte zielen darauf ab, die von Gebäuden und Quartieren durch die Verwendung intelligenter Technologien zu verbessern. Dabei werden Daten und Sensoren genutzt, um den Energieverbrauch zu optimieren und so den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

„Zukunft Altbau“ – Expertenrat kostenlos

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW) haben das Programm „Zukunft Altbau“ ins Leben gerufen. Hier finden Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer alle wichtigen Informationen, die ihnen nicht nur dabei helfen Energie zu sparen, sondern auch Kosten und Nerven schonen.

Im Leitfaden "Haus Kaufen I Erben“ von Zukunft Altbau erhalten Sie einen Überblick über die komplette Themenbandbreite, die es beim Kauf oder der Erbschaft einer Immobilie zu beachten gilt: von der Finanzierung über den Zustand des Gebäudes bis hin zum Kauf und der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen.

Klimaschutz durch Gebäudebegrünung

Auch die Außenflächen von Gebäuden können für den Klimaschutz genutzt werden. Eine Möglichkeit ist die Begrünung von Dächern und Hauswänden, um so die CO2-Aufnahme zu erhöhen und die lokale Umgebung zu verbessern.

Effizienzpreis Bauen und Modernisieren

Der Landeswettbewerb „Effizienzpreis energieeffizient und kostengünstig Bauen und Modernisieren“ prämiert Best-Practice-Beispiele für energieeffizientes und kostengünstiges Bauen und Modernisieren. Der Wettbewerb motiviert Bauherrinnen und Bauherren, sich mit nachhaltigen Konzepten auseinanderzusetzen. Außerdem zeigt er, dass energieeffizientes Bauen und Modernisieren nicht teuer sein muss und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Eine Galerie der Gewinnerinnen und Gewinner und weitere Informationen finden Sie hier.


Publikationen

Passende Publikationen wie beispielsweise einen Sanierungsleitfaden und mehr Informationen über Wärmepumpen finden Sie hier.

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