Glossar Klimaschutz

Hier finden Sie Begriffe rund um das Thema Klimaschutz einfach und verständlich erklärt.

A B C D E F G H I J K L M N O P R S T Ü U V W

A

AKW

Atomkraftwerk

B

BAFA

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

BDEW

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Bioenergie

Bioenergie bezeichnet Wärme, Strom und Kraftstoffe, die aus Biomasse gewonnen werden. Als Biomasse werden Stoffe organischer Herkunft, also pflanzliche oder tierische Produkte, bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Formen der Energieerzeugung wird bei Bioenergie nur so viel CO₂ freigesetzt, wie vorher von den Pflanzen gebunden wurde.

Biogas

Biogas steht für alle Gase, die durch Vergärung aus Biomasse entstehen und die energetisch verwertbar sind.

Biomasse

Alle Stoffe organischer Herkunft, die durch Pflanzen und Tiere anfallen oder erzeugt werden, werden als Biomasse bezeichnet. Sie umfasst alle in der Natur lebenden und gestorbenen Pflanzen und Tiere, sowie deren Rückstände und Nebenprodukte. Beispiele sind Holz, Stroh, tierische Exkremente wie Dung oder Pflanzenöl.

BIP

Bruttoinlandsprodukt

Blockheizkraftwerk

Ein Blockheizkraftwerk ist eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird aber auch Nutzwärme in ein Nahwärmenetz einspeisen kann. Sie setzt dazu das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung ein.

BMU

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

BMWi

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Bruttostromerzeugung

Bruttostromerzeugung bezeichnet die gesamte in Kraftwerken erzeugte elektrische Energie. Sie hat den Zusatz „brutto“, weil sie auch den Eigenverbrauch der Anlagen und die Leistungsverluste auf dem Weg mit einschließt.

Bruttostromverbrauch

Der Bruttostromverbrauch ist die Summe der gesamten ins Stromnetz eingespeisten Erzeugung eines Landes (Wind, Wasser, Sonne, Kohle, Öl, Erdgas und andere) und der Stromflüsse aus dem Ausland, abzüglich der Stromflüsse ins Ausland.

BUND e.V.

Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Bürgersolaranlage

Eine von Privatpersonen gemeinschaftlich gebaute und betriebene Photovoltaikanlage.

Bürgerwindpark

Eine von Privatpersonen gemeinschaftlich gebaute und betriebene Windanlage.

C

CCS

Carbon Capture and Storage – Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO.

Circular Economy

Circular Economy ist ein Konzept, das darauf abzielt, Abfall zu reduzieren und die Ressourceneffizienz zu erhöhen, indem Materialien und Ressourcen in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden. Produkte werden so gestaltet, dass sie leicht repariert, wiederverwendet und recycelt werden können, um die Lebensdauer und den Wert von Materialien zu verlängern.

Clusteranbindung

Werden mehrere Offshore-Windparks an eine Anschlussleitung mit hoher Transportkapazität angeschlossen, spricht man von einer Clusteranbindung. Damit muss nicht jeder Windpark separat ans Netz angeschlossen werden und die Eingriffe in die Meeresumwelt werden vermindert.

CO₂

Kohlendioxid (CO₂), auch Kohlenstoffdioxid, ist ein Gas, das aus Kohlenstoff und Sauerstoff besteht. Es ist ein Treibhausgas und natürlicher Bestandteil der Luft. Der eigentlich geringe Gehalt ist jedoch im vergangenen Jahrhundert stark angestiegen.

CO₂-Äquivalente

Mit CO2-Äquivalente sind Stoffe gemeint, die eine klimaschädliche Wirkung haben. Neben Kohlendioxid (CO2), sind dies vor allem Treibhausgase wie Lachgase und Methan. Sie werden als CO2-Äquivalente angegeben.

CO₂-Zertifikate

Erlaubnis für Unternehmen eine bestimmte Menge von CO₂ auszustoßen.

D

Demand Side Management

Demand Side Management bzw. Lastmanagement bedeutet, den Stromverbrauch durch Zu- und Abschalten aktiv zu steuern und so flexibel an das Angebot anzupassen. Industrieunternehmen können diese Flexibilität vermarkten.

dena

Deutsche Energie-Agentur GmbH

Direktvermarktung (Strom)

Der Verkauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen an Großabnehmer oder an der Strombörse wird als Direktvermarktung bezeichnet. Mit der Novelle des EEG im Jahr 2014 müssen Betreiber von neuen Anlagen Ihren regenerativ erzeugten Strom nun direkt vermarkten, also einen Käufer für Ihren Strom suchen (Ausnahme: Kleinanlagen).

Dunkelflaute

Wenn die Sonne nicht scheint (= dunkel) und kein Wind weht (= Flaute), werden weder Sonnen- noch Windenergie erzeugt und eingespeist. Diese Situation wird auch als Dunkelflaute bezeichnet.

E

EEG

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die Anschluss- und Abnahmeverpflichtung der Netzbetreiber zur Aufnahme von Strom aus erneuerbaren Energien sowie die Vergütung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Das EEG wirkt so als Treiber für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Es ersetzt seit dem Jahr 2000 das Stromeinspeisegesetz.

EEG-Umlage

Die Erneuerbare-Energien-Gesetz-Umlage (EEG-Umlage) sorgt auf Grundlage des EEG dafür, dass die Differenzkosten aus Vergütung und Vermarktung der erneuerbaren Energien von Stromendverbrauchern getragen werden.

Einspeisevergütung

Eine staatlich festgelegte Vergütung von Strom. Der Stromerzeuger erhält sie vom Netzbetreiber für die Einspeisung seiner erzeugten Energie ins Stromnetz. In Deutschland sind die Einspeisevergütung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen sowie die Umlage auf den Strompreis im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt.

Einspeisevorrang

Bevor Strom aus konventionellen Energien ins Netz eingespeist wird, kommt Ökostrom zum Zug. Dieser Einspeisevorrang wurde im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegt. Erneuerbare Energien haben nur geringe variable Erzeugungskosten, deshalb würden sie auch ökonomisch gesehen im Strommarkt zuerst verkauft werden.

Emissionen

Im Deutschen Austrag oder Ausstoß, bedeutet allgemein Aussendung von Teilchen, Stoffen oder Strahlung, die in die Atmosphäre freigesetzt werden. Emissionen sind eine der treibenden Kräfte der globalen Erwärmung.

Emissionszertifikate

Emissionszertifikate erlauben es Unternehmen, eine bestimmte Menge an CO₂ auszustoßen. Diese Zertifikate können gekauft und verkauft werden.

Endenergie

Die Energiemenge, die den Verbraucher in Form von Brennstoffen, Treibstoffen oder elektrischer Energie erreicht, nennt man Endenergie.

Energieeffizienz

Die Energieeffizienz beschreibt, wie hoch der Energieaufwand ist, um einen bestimmten Nutzen zu erzielen. Je geringer der Energieverlust, desto höher ist die Energieeffizienz.

Energieeinsparverordnung

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt den energiesparenden Wärmeschutz und die energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden. Durch bautechnische Anforderungen wird der Energiebedarf eines Gebäudes und somit der Energieverbrauch eingegrenzt. Sie gilt für Wohngebäude, Bürogebäude und gewisse Betriebsgebäude.

Energy-only-Markt

Ein Energiemarkt, bei dem primär ausschließlich tatsächliche Energielieferungen vergütet werden, nicht die reine Bereitstellung von Leistung, heißt Energy-only-Markt.

EnEV

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt den energiesparenden Wärmeschutz und die energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden. Durch bautechnische Anforderungen wird der Energiebedarf eines Gebäudes und somit der Energieverbrauch eingegrenzt. Sie gilt für Wohngebäude, Bürogebäude und gewisse Betriebsgebäude.

Erneuerbare Energien

Als Erneuerbare Energien/regenerative Energien werden Energieformen bezeichnet, die praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen: Sonnen-, Wind-, Wasser-, Bioenergie oder Geothermie.

EWärmeG

Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) des Landes Baden-Württemberg trägt dazu bei, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung erhöht wird, um in der Folge den CO₂-Ausstoß zu senken. Beim Austausch einer Heizungsanlage in Bestandsgebäuden müssen mindestens 15 Prozent des Wärmeenergiebedarfs durch Erneuerbare Energien gedeckt werden.

EWS

Elektrizitätswerke Schönau

F

Flächengebundene Tierhaltung

Bei der flächengebundenen Tierhaltung stehen die Futtererzeugung auf den betriebszugehörigen Flächen, die innerbetriebliche Verwertung des Futters und die Rückführung der anfallenden organischen Wirtschaftsdünger in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. 

Flexibilitätsprämie

Betreiber von Biogasanlagen und Biomethananlagen erhalten eine im EEG definierte „Flexibilitätsprämie“ mit dem Ziel, dass die bedarfsorientierte Stromproduktion aus Biomasse erhöht wird. Die Prämie gibt es für die Bereitstellung zusätzlicher, regelbarer, installierter Leistung und damit für Investitionen in größere Gasspeicher und Generatoren.

Fossile Brennstoffe

Fossile Brennstoffe wie Braunkohle, Steinkohle, Erdöl und Erdgas sind nicht unendlich verfügbar. Sie bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff bzw. Kohlenwasserstoffen, die bei der Verbrennung in Kohlendioxid umgewandelt werden.

Fracking

„Fracking“ ist die Abkürzung für den englischen Begriff „hydraulic fracturing“. Dabei werden durch Druck Risse in unterirdischen Gesteinsschichten erzeugt, damit Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden können.

Fruchtfolge

Die zeitliche Abfolge auf einer landwirtschaftlichen Ackerfläche angebauter Nutzpflanzenarten nennt man Fruchtfolge. Je vielfältiger die Fruchtfolge, desto vielfältiger ist in der Regel auch die Agrarlandschaft.

G

Geothermie

Geothermie, auch Erdwärme genannt, ist die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie. Je weiter man in die Erdkruste vordringt, desto wärmer wird es. Diese Wärmeenergie kann zur Energiegewinnung genutzt werden. Geothermie ist also eine erneuerbare Energiequelle. Bei der technischen Umsetzung zur Nutzung der Erdwärme unterscheidet man zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie. Mehr dazu lesen Sie hier.

Gleichstrom

Im Gegensatz zum Wechselstrom ändert sich die Fließrichtung des Gleichstroms nicht. Er wird beispielsweise von Batterien und Photovoltaik-Anlagen erzeugt und muss zunächst in Wechselstrom umgewandelt werden, bevor er Verbrauchern über die Steckdose bereitgestellt werden kann.

Grundlast

Die Grundlast ist der Grundbedarf an Strom, der während eines Tages zu jeder Zeit benötigt wird. Die Nachfrage nach Energie ist also die ganze Zeit über mindestens so hoch wie die Grundlast. Dem Strombedarf entsprechend ist die Grundlast im Winter höher als im Sommer.

GW

Gigawatt

GWh

Gigawattstunde

H

HGÜ

Wird Strom über sehr weite Strecken transportiert, kann dies mit einer gleichbleibenden Hochspannung von etwa 400 Kilovolt geschehen, der so genannten Hochspannungsgleichstromübertragung. Die Hochspannung wird vor der Übertragung durch Leistungstransformatoren erzeugt und im Anschluss in Umspannwerken in niedrigere Spannungsebenen transformiert.

Humus

Als Humus bezeichnet man die gesamte organische Substanz des Bodens – ein komplexes Gemisch von organischen Stoffen aus pflanzlicher, tierischer und mikrobieller Herkunft. Er ist wichtiger Bestandteil des Mutterbodens.

I

IEA

IEA ist die Internationale Energieagentur – eine Kooperationsplattform im Bereich der Erforschung, Entwicklung, Markteinführung und Anwendung von Energietechnologien mit Sitz in Paris, die im Zuge der Ölkrisen gegründet wurde.

IKI

IKI ist die „Internationale Klimaschutzinitiative“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). Seit 2008 finanziert sie gezielt Projekte zum Klimaschutz und zum Schutz der biologischen Vielfalt in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie in Transformationsländern, in denen sich das politische oder ökonomische System grundlegend ändert. 
Die IKI wird seit dem Jahr 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Auswärtigen Amt (AA) umgesetzt.

Inkubator

In der Wirtschaft sind Inkubatoren Einrichtungen, die Start-up-Unternehmen bei der Existenzgründung begleiten und unterstützen. Inkubatoren bieten beispielsweise Beratungsleistungen, stellen Räume und Technik zur Verfügung und bringen Gründerinnen und Gründer mit relevanten Netzwerken in Verbindung.

IRENA

Die Internationale Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) mit Sitz in Abu Dhabi und Bonn hat als internationale Regierungsorganisation die Aufgabe, Industrie- und Entwicklungsländer beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu beraten und zu unterstützen.

J

Joule

Die Menge an Energie, mit der man ein Watt Leistung eine Sekunde lang aufrechterhalten kann.

K

Kapazitätsmarkt

Unter einem Kapazitätsmarkt wird ein Markt verstanden, bei dem nicht nur die verbrauchte Strommenge vergütet wird, sondern auch die Bereithaltung von Stromerzeugungskapazitäten. Kapazitätsmechanismen sollen zur Versorgungssicherheit beitragen.

Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg

Das Klimaschutzgesetz ist ein Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg. Es wurde am 07.05.2013 verabschiedet. Das Gesetz enthält Ziele zur Reduktion von CO₂.

Kraft-Wärme-Kopplung

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist ein Verfahren, bei dem sowohl elektrischer Strom als auch nutzbare Wärme gewonnen werden, etwa in Blockheizkraftwerken. Der Nutzungsgrad von Kraft-Wärme-Kopplung beträgt bis zu 90 Prozent.

Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept der Nachhaltigkeit, das eine effiziente und ressourcenschonende Verwendung von Materialien und Energie in Produktion und Konsum anstrebt. Hierbei sollen Abfälle vermieden oder wiederverwendet werden, um Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu minimieren.

KW

Kilowatt

KWh

Kilowattstunde

KWK

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist ein Verfahren, bei dem sowohl elektrischer Strom als auch nutzbare Wärme gewonnen werden, etwa in Blockheizkraftwerken. Der Nutzungsgrad von Kraft-Wärme-Kopplung beträgt bis zu 90 Prozent.

Kyoto-Protokoll

Im Kyoto-Protokoll verpflichteten sich Industrieländer im Zeitraum von 2008 bis 2012 die eigenen Treibhausgasemissionen um mindestens fünf Prozent zu senken. Ziel des Protokolls war es, der globalen Erwärmung und dem Klimawandel entgegenzusteuern. Auf der UN-Klimakonferenz in Doha im Dezember 2012 wurde eine zweite Verpflichtungsperiode des Protokolls bis 2020 beschlossen.

L

Lastmanagement

Als Lastmanagement englisch auch Demand-Side-Management (DMS), bezeichnet man die Steuerung der Stromnachfrage (vor allem in der Industrie) durch gezieltes Ab- und Zuschalten von Lasten aufgrund von Marktsignalen.

Letzte Meile

Die letzte Meile bezieht sich auf den letzten Abschnitt einer Lieferkette, bei dem Waren vom Verteilzentrum oder Lagerhaus zum endgültigen Zielort, meist dem Kunden, transportiert werden. Dieser Abschnitt gilt als anspruchsvoll, da er eine schnelle und effiziente Zustellung in dicht besiedelten Gebieten erfordert.

Life Science

Life Sciences (im Deutschen Lebenswissenschaften) umfasst neben der Biologie viele verwandte Bereiche wie Medizin, Pharmazie, Chemie, Agrartechnologie, Ernährungswissenschaften und Lebensmittelforschung.

Lkw

Lastkraftwagen

LNV

Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.

LULUCF

Abkürzung für die Bezeichnung des Sektors Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (⁠LULUCF).

M

Managementprämie

Prämie zur Entschädigung von Anlagenbetreibern für den Mehraufwand und die Risiken aus der Direktvermarktung.

Marktprämie

Prämie für Betreiber von Anlagen zur Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien die ihren Strom an der Strombörse direkt vermarkten.

Merit-Order-Effekt

Strom aus Erneuerbaren Energien hat laut EEG Vorfahrt im Netz und wird vorrangig eingespeist. An besonders windigen oder sonnigen Tagen, an denen viel erneuerbarer Strom erzeugt wird, erhöht sich das Stromangebot an der Börse. Der „erneuerbare Strom“ wird dann zuerst eingesetzt, um die Stromnachfrage zu decken – und verdrängt dadurch das Angebot der teuersten konventionellen Stromanbieter und senkt den Börsenpreis. Dieser Effekt heißt Merit-Order.

Minutenreserve

Der Begriff Minutenreserve beziehungsweise Tertiärregelung bezeichnet die Bereitstellung von kurzfristigen Stromreserven (Regelenergie) zum Ausgleich von Schwankungen im bundesweiten Stromnetz mit einer Vorlaufzeit von 15 Minuten. Durch diese Reserve wird das Netz im Bedarfsfall stabilisiert. 

MW

Megawatt

MWh

Megawattstunde

N

NABU

Naturschutzbund Deutschland e.V.

NEP

Netzentwicklungsplan: Ein von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern ausgearbeiteter Plan zum Ausbau der deutschen Stromübertragungsnetze.

Nettostromverbrauch

Der Nettostromverbrauch ist die von Verbrauchern genutzte Strommenge. Nicht eingerechnet sind der Eigenbedarf der Kraftwerke und Übertragungs- beziehungsweise Netzverluste.

Netzentgelte

Netzentgelte sind Gebühren, die die (Gas- und Strom-)Netzbetreiber den Energieanbietern für die Durchleitung von Gas und Strom in Rechnung stellen. Diese Kosten werden wiederum vom Endverbraucher getragen und sind im Strompreis mitenthalten. Da Netze natürliche Monopole sind, ist Verbraucherschutz in diesem Marktsegment besonders wichtig. Deshalb regelt die Bundesnetzagentur den Netzzugang und die Netzentgelte.

Netzentwicklungsplan

Der Netzentwicklungsplan (NEP) ist ein von den vier deutschen Übertragungsnetzbetreibern ausgearbeiteter Plan zum Ausbau der deutschen Stromübertragungsnetze. Er wurde als Bundesbedarfsplan 2013 als Gesetz der Bundesregierung verabschiedet. Bundesweit sind 2.800 Kilometer neue Trassen zu bauen. Darüber hinaus müssen 2.900 Kilometer bestehender Stromleitungen verstärkt werden.

Nutzenergie

Nutzenergie bezeichnet die Energie, die dem Endnutzer für seine Bedürfnisse zur Verfügung steht. Sie wird direkt aus der Endenergie gewonnen. Mögliche Formen von Nutzenergie sind Wärme zur Raumheizung, Kälte zur Raumkühlung, Licht oder mechanische Arbeit.

O

Offshore-Anlage

Stromerzeugung mit Windkraftanlagen auf See.

Onshore-Anlage

Stromerzeugung mit Windkraftanlagen an Land.

P

Pellets

Holzpellets werden aus Holz oder Säge-Nebenprodukten hergestellt und vor allem in Pellet-Heizungen als Brennstoff genutzt. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, also ein erneuerbarer Energieträger.

Photovoltaik

Photovoltaik ist die Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen.

Power-to-Gas

Power-to-Gas ist ein System, das mittels Elektrolyse Strom aus erneuerbaren Energien in Wasserstoff oder künstliches Erdgas umwandelt. In dieser Form kann die Energie im Erdgasnetz gespeichert werden.

Power-to-Heat

Der Begriff Power-to-Heat bezeichnet die Umwandlung von Strom in Wärme für beispielsweise Heizungsanlagen oder Warmwasserbereitung.

Power-to-X

Power-to-X bezeichnet verschiedene Verfahren, mit denen Stromüberschüsse aus erneuerbaren Energiequellen gespeichert werden können. Dabei entsteht durch Elektrolyse zunächst Wasserstoff (Power-to-Gas). In weiteren Schritten dient der als Energieträger z. B. für synthetische Kraftstoffe (Power-to-Liquid).

PPA

PPA steht für „Power Purchase Agreement“. Diese „Stromkaufvereinbarungen“ sind Stromlieferverträge zwischen Betreibern von Energieerzeugungsanlagen und Stromabnehmern.

Im PPA werden z. B. die zu liefernde Strommenge und die verhandelten Preise festgehalten.

Diese Vereinbarungen können auch ein Weg sein, den Bau und Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Anlagen zu finanzieren. Sie gewinnen daher aktuell in Deutschland an Bedeutung, da ab 2021 die ersten Anlagen aus der EEG-Förderung fallen und PPAs dann eine Möglichkeit zur Anschlussfinanzierung darstellen. Für PPAs für Photovoltaikanlagen hat das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg unter www.photovoltaik-bw.de ein Faktenblatt mit allen wichtigen Informationen im Überblick bereitgestellt.

Primärenergie

Wasser, Sonne, Wind, Erdgas, Steinkohle und Erdöl beispielsweise tragen auch dann Energie, wenn diese noch nicht nutzbar gemacht wurde. Diese Energie nennt man Primärenergie. Primärenergie kann in Sekundärenergie wie Benzin oder Koks umgewandelt werden. Sekundärenergie kann nach weiteren Verlusten von Verbrauchern als Endenergie genutzt werden.

Primärenergiebedarf

Der Primärenergiebedarf beschreibt die tatsächlich verbrauchte Energie in einem Haushalt, einer Region oder in einem Land. Anhand des Wertes können nicht nur Tendenzen in der Energieeffizienz ausgemacht werden, es lassen sich auch gesetzliche Vorgaben im Rahmen der Energieeinsparverordnung überprüfen. Zur Errechnung des Bedarfs gibt es sogenannte Primärenergiefaktoren. 

PS

Pferdestärken

Pumpspeicherkraftwerk

Ein Pumpspeicherkraftwerk ist ein Energiespeicher, der aus zwei miteinander verbundenen Staubecken in unterschiedlichen Höhen besteht. Ist Strom billig, wird dieser verwendet, um Wasser in das obere Becken zu pumpen. Zu Zeiten mit hohem Strompreis fließt das Wasser in das untere Becken zurück und setzt eine Turbine in Bewegung, die wiederum Strom erzeugt.

R

Renewable Energy Fuels (reFuels)

Kraftstoffe , die auf der Grundlage von erneuerbaren Energien hergestellt werden.

Repowering

Alte Kraftwerke werden durch neue, leistungsstärkere ersetzt, um den Wirkungsgrad einer Anlage zu steigern. Dies ist vor allem bei Windenergieanlagen an guten Standorten sinnvoll, da sich hier die Technik im Laufe der Jahre erheblich verbessert hat.

Reservekraftwerke

Um bei der Energiewende eine sichere Energieversorgung zu garantieren, stehen bei möglichen Engpässen alte Kohle- oder Gaskraftwerke zur Verfügung, die bei Engpässen reaktiviert werden können. Sie wurden von den Netzbetreibern – im Auftrag der Bundesnetzagentur – für die Übergangszeit unter Vertrag genommen.

Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz bezieht sich auf die effiziente Verwendung von Energie und Rohstoffen bei der Produktion und Nutzung von Gütern und Dienstleistungen. Es geht darum, Abfälle und Umweltbelastungen zu minimieren und eine nachhaltige Wirtschaft zu fördern.

S

SAIDI-Index

Der System Average Interruption Duration Index, spiegelt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher innerhalb eines Kalenderjahres wider.

 
Smart Grid

Das intelligente Stromnetz „Smart Grid“ ist ein Zukunftskonzept, bei dem die verschiedenen Akteure des Energiesystems – Stromerzeuger, Speicher, Netze, Verbraucher – kommunikativ miteinander verbunden sind. Kernelement ist die optimale und flexible Anpassung der Stromerzeugung an die Nachfrage. Es dient der effizienten und störungsfreien Energieversorgung der Zukunft.

Smart Meter

Ein Smart Meter ist ein intelligenter Stromzähler, der in ein Kommunikationsnetz eingebunden ist und dem Anschlussnutzer den Energieverbrauch und die Nutzungszeit anzeigt. Die erhobenen Daten werden an das Energieversorgungsunternehmen übertragen. Smart Meter sind wichtige Bestandteile intelligenter Stromnetze (Smart Grid).

Solaranlage

Anlage, die Sonnenenergie in Strom umwandelt.

Solarthermieanlage

Anlage die Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser nutzt.

Spitzenausgleich

Energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes erhalten eine Steuerbegünstigung namens Spitzenausgleich, wenn sie ihre Energieeffizienz ab 2013 um jährlich 1,3 Prozent und ab 2016 um jährlich 1,35 Prozent erhöht. Zudem müssen Umwelt- oder Energiemanagementsysteme eingeführt werden.

Strategische Reserve

Als Strategische Reserve bezeichnet man eine festgelegte Menge an Erzeugungskapazitäten, die zentral beschafft wird, dem regulären Strommarkt jedoch nicht zur Verfügung steht. Diese Kapazitäten stehen als Reserve zur Verfügung und erhöhen somit die Versorgungssicherheit.

Stresstest

Im Stresstest werden Kernkraftwerke auf ihre Sicherheitsreserven unter extremen Ereignissen und Unfällen geprüft, um etwaige Nachrüstungsbedarfe zu analysieren.

Suffizienz

Der Begriff Suffizienz bedeutet Energie und Material einsparen und damit weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen. 

T

Treibhauseffekt

Die Erwärmung der Erde durch die Wirkung von Treibhausgasen in der Atmosphäre wird Treibhauseffekt genannt. Die Gase lassen Strahlung, die von der Sonne kommt, hindurch, absorbieren oder reflektieren aber Wärmestrahlung, die von der Erde abgegeben wird.

Treibhausgas

Diese gasförmigen Stoffe in der Luft nehmen die Infrarotstrahlung der Erde auf und erwärmen dadurch die Erdoberfläche und die untere Atmosphäre. So tragen sie zum Treibhauseffekt bei. Eines dieser Treibhausgase ist Kohlendioxid (CO₂).

TW

Terawatt

TWh

Terawattstunde

Ü

Übertragungsnetz

Ein Netz aus Stromleitungen, das elektrische Energie über große Distanzen von den Kraftwerken zu den Verteilungsnetzen übertragen kann.

U

Umweltverbund

Umweltverbund meint ein Planungsverfahren zur Förderung von stadt- und umweltfreundlichen Verkehrsarten. Im Verbund soll durch ihre Nutzung Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern eine stadt- und umweltfreundliche Mobilität ohne Auto ermöglichen. Dabei greifen motorisierte öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn mit nicht motorisierten Verkehrsträgern (private und öffentliche Fahrräder, zu Fuß gehen) und Sharing-Lösungen (Carsharing, Mitfahrzentrale) ineinander.

Upcycling

Der Begriff Upcycling meint eine Aufwertung und Umwandlung von Abfallprodukten oder ausgedienten Stoffen in neuwertige Produkte.

UV

Ultraviolett

UVwG

Das Umweltverwaltungsgesetz fördert den ökologischen, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Umgang mit Umweltgütern unter Einhaltung und Beachtung der Ressourcenschonung, des Klimaschutzes und der Auswirkungen auf den Menschen.

V

Venture Capital

Venture Capital (im Deutschen Risiko- oder Wagniskapital) bezeichnet eine besondere Form der finanziellen Beteiligung an jungen Unternehmen. Anders als bei üblichen Krediten nimmt eine Investorin oder ein Investor hier das Risiko in Kauf, dass das junge Unternehmen scheitert und das eingesetzte Geld verloren geht. Neben finanziellen Mitteln stellen Venture-Capital-Gebende auch oft weitere Unterstützung zur Verfügung zum Beispiel Know-how oder Logistik.

Versorgungssicherheit

Versorgungssicherheit bedeutet, dass eine störungsfreie Versorgung mit Strom und Gas langfristig und zu jeder Zeit abgesichert ist.

Volatile Energieträger

Volatile (fluktuierende) Energieträger erzeugen Energie nicht gleichmäßig, sondern schwankend. Das trifft zum Beispiel auf die Solar- oder Windenergie zu, da die Sonne nicht durchgängig scheint und der Wind nicht immer weht.

W

Wechselstrom

Strom, der regelmäßig in schnellen Abständen seine Richtung verändert, heißt Wechselstrom. Die Netzfrequenz 50 Hz in Deutschland bedeutet, dass der Strom 50 Mal in der Sekunde die Richtung wechselt. Wechselstrom wird auch AC, „alternating current“, genannt.